Anleitung zum Anziehen eines Wettkampfanzuges

Wir werden im Folgenden immer nur von Wettkampfanzügen reden, da ein Anzug schwieriger anzuziehen ist als eine Wettkampfhose. Trotzdem gelten natürlich alle Aussagen gleichermaßen auch für Wettkampfhosen.

Wichtige Hinweise

  • Bitte nimm dir Zeit zum Anziehen. Sollte dies dein erster Wettkampfanzug sein, kann es bis zu 30 Minuten dauern den Anzug korrekt anzuziehen. Aber keine Sorge: wenn man es erst ein paar Mal gemacht hat, wird man immer schneller!
  • Das Material eines Wettkampfanzuges ist ganz anders als das von normalen Badeanzügen. Es ist dünner, da es ja kein Wasser aufnehmen soll. Deshalb sei bitte vorsichtig beim Anziehen und zieh auf keinen Fall mit den Fingernägeln am Material, sondern immer mit den Fingerkuppen.
  • Wettkampfanzüge zeichnen sich durch ihre starke Kompression aus. Deshalb muss ein Anzug in der richtigen Größe eng anliegen. Grundsätzlich gilt: ein Anzug den man angezogen bekommt kann eigentlich nicht zu klein sein. Allerdings muss man auch in einem Wettkampfanzug noch atmen können :-)
  • Wenn du den Anzug noch mehr schonen möchtest, zieh ihn am Besten mit Handschuhen an, damit du nicht mit den Fingernägeln hängen bleiben kannst. Hierfür empfehlen wir Gummihandschuhe mit Noppen an den Fingerspitzen, damit du das Material gut greifen kannst. Diese bekommst du in jeder Drogerie.
  • Ein kleiner Tipp für den Wettkampf: Zieh den Anzug am Besten immer erst kurz vor dem Start an. Die positiven Effekte des Wettkampfmaterials können verloren gehen, wenn du den Anzug mehrere Stunden lang trägst. Am Besten ziehst du ihn deshalb eine halbe Stunde vor deinem Start bis über die Hüfte an und führst die Arme erst ein paar Läufe vor deinem Start durch die Träger.

Anleitung

Am Anfang klappst du an beiden Beinen des Anzuges den unteres Rand nach außen, damit die Silikonabschlüsse, die innen eingenäht sind, das Hochgleiten des Anzuges nicht behindern (siehe Abbildung 1)   Achtung: nicht alle Anzüge haben diesen Silikonabschluss. Hat dein Anzug keiner, kannst du diesen Schritt natürlich überspringen.

Ziehe den Anzug nun erst an einem Bein bis über das Knie und achte darauf, dass die Nähte richtig sitzen; bei den meisten Anzügen ist dies an der Innenseite des Oberschenkels (siehe Abbildung 2). Bitte nicht erst nachträglich versuchen den Anzug zu drehen, da dadurch die Belastung auf dem Material zu groß wäre.

Nun wiederhole Schritt 2 am anderen Bein. Achte darauf den Anzug nicht nur an den Trägern nach oben zu ziehen, sondern das Material dort mit den Fingerkuppen zu greifen, wo du es bewegen möchtest (siehe Abbildung 3).

Nachdem du den Anzug über beide Knie gezogen hast, zieh das Material nach und nach abwechselnd an jedem Bein weiter nach oben (siehe Abbildung 4).

Wenn beide Beine bis zum Oberschenkel im Anzug sind, nimm die Träger des Anzuges in die Hände und zieh an ihnen vorsichtig nach oben (siehe Abbildung 5). Als Nächstes greifst du mit den Händen seitlich die Träger die unterhalb des Schulterkreuzes sitzen und ziehst an ihnen vorsichtig nach oben (siehe Abbildung 6). Dann ziehst du an dem Teil der später über der Hüfte sitzen soll (siehe Abbildung 7). Diesen Vorgang wiederholst du so oft bis der Anzug über Hüfte und Po gerutscht ist (siehe Abbildung 8 - 12). Der Trick ist, dass der Anzug nicht zu einer Rolle zusammenrutschen darf. Das Material ist nur dehnbar, wenn es nicht doppelt liegt. Deshalb achte darauf, die einzelnen Teile des Anzuges immer langsam nacheinander über den Po und die Hüfte zu ziehen. Dies kann einige Zeit dauern und ist der schwierigste Teil wenn der Anzug nachher wirklich eng sitzen soll. Beachte außerdem, dass es manchmal einfacher ist erst mit beiden Händen an der einen Seite und dann an der anderen Seite zu ziehen um den Anzug zu bewegen.

Hast du den Anzug über Po und Hüfte gezogen, musst du als nächstes die Feinkorrekturen an den Beinen vornehmen. Zieh das Material an den Beinen vorsichtig glatt und achte darauf, dass der Anzug so hoch im Schritt sitzt wie irgendwie möglich. Erst dann hast du eine gute Bewegungsfreiheit in den Beinen und es können sich keine Luftblasen bilden. Sollte dies nicht ohne weiteres möglich sein, musst du die Beine des Anzuges am Knie etwas weiter nach oben ziehen.

Sitzt der Anzug nun an den Beinen und am Po gut, ziehe ihn weiter über den Rumpf nach oben (siehe Abbildung 13).

Als Nächstes kannst du die Träger des Anzuges über die Arme ziehen (siehe Abbildung 14). Sollte dies nicht möglich sein, musst du den Anzug im Schritt noch weiter nach oben ziehen. Um etwas mehr Bewegungsfreiheit im Oberkörper zu erhalten, beuge dich nach vorne und nimm etwas Material des Anzuges am Bauch in die Hände (siehe Abbildung 15). Ziehe dieses Material beim Aufrichten leicht nach oben. Wiederhole diesen Vorgang mehrmals an unterschiedlichen Stellen des Oberkörpers bis der Anzug gut sitzt.

Jetzt bist du fast fertig! Du musst nur noch die Ränder an den Beinen wieder zurückklappen, damit der Anzug beim Schwimmen nicht verrutscht (siehe Abbildung 16).